Antikes Griechenland |
Xenophanes (ca. 580-480 v.Chr.) und Herodot (ca. 510-425 v.Chr.) deuteten Fossilien richtig als Überreste ehemaliger Meerestiere. |
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Aristoteles (384-322 v.Chr.), seine Schüler und viele Gelehrte des Mittelalters glaubten an eine „Urzeugung“, wonach Tiere spontan aus unbelebten Stoffen mit Hilfe geheimnisvoller Kräfte in der Erde entstehen. |
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Renaissance |
Leonardo da Vinci (1452-1519) erklärte Fossilien als Reste ehemaliger Meerestiere. Es war ihm klar, dass die Schichten, in denen diese Fossilien enthalten waren, einmal im Wasser gewesen sein mussten, obwohl die Fossilien, die er kannte, in grosser Höhe über dem Meeresspiegel vorkamen. Er deutete die seinerzeit vielbeachteten Glossopetren als Haizähne. |
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Bis Ende des 17. Jahrhunderts |
Die Mehrzahl der Forscher war der Meinung, Fossilien seien Produkte einer geheimnisvollen Urkraft, der „vis plastica“. |
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Neuzeit |
Zu den ersten Gelehrten, die Fossilien für die Überreste ehemaliger Lebewesen erklärten, gehörten Fabio Colonna (1616) und Nicolaus Steno (1669). Es galt die Auffassung, dass Fossilien zwar Reste von Lebewesen sind, aber von solchen, die bei der biblischen Sintflut zugrunde gegangen waren. |
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Mitte 18. Jahrhundert |
Anstelle einer einzigen Sintflut wurden mehrere aufeinander folgende Katastrophen angenommen (Katastrophenlehre). |
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Um 1800 |
Georges Cuvier (1769-1832) lieferte den ersten wissenschaftlichen Nachweis ausgestorbener Arten am Mammut. Er fand heraus, dass Mammuts ausgestorbene Verwandte lebender Elefanten sind. Gleichzeitig erkannte William Smith (1769-1839), dass manche Fossilien bestimmte Gesteinsschichten kennzeichnen („Leitfossilien“), womit er die Biostratigraphie begründete. Er erarbeitete fundierte und umfassende stratigraphische Tabellen einiger englischer Schichtabfolgen.
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1812 |
Mary Anning (1799-1847) entdeckte an der Südküste Englands (Lyme Regis) marine Reptilien, die später als Ichthyosaurier bekannt wurden. Das Fossiliensammeln und die Paläontologie erreichten in Grossbritannien enorme Popularität. |
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1824 |
Der Geistliche William Buckland (1784-1856) verfasste in Oxford die erste systematische Beschreibung eines fossilen Reptils, das er Megalosaurus nannte. |
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1825 |
Gideon Mantell benannte basierend auf einem Zahn und einigen Knochen Iguadon, den „Leguanzahn“. |
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1838-1841 |
Der Bärschwiler Amanz Gressly (1814-1865) verwendete in seinem in drei Teilen erschienenen Hauptwerk „Observations géoloqiques sur le Jura Soleurois“ erstmals den Begriff „Fazies“. Gressly gilt als einer der Begründer der modernen Stratigraphie und Paläoökologie. Er hatte das Prinzip entwickelt, das später als die Faziesregel nach Johannes Walther bekannt wurde. |
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1841 |
Der Londoner Anatom Richard Owen prägte den Begriff „Dinosaurier“, der rasch übernommen wurde. |
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1859 |
Charles Darwin (1809-1882) veröffentlichte sein „Die Entstehung der Arten“ („On the Origin of Species“). Damit brachte er Licht in die lebensgeschichtlichen Zusammenhänge durch die ausführliche Darlegung und schlüssige Begründung der Abstammungstheorie. |
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Bis zum 19. Jahrhundert |
Die Paläontologie avancierte zu einem ernstzunehmenden Fachgebiet der wissenschaftlichen Forschung und wurde an vielen Universitäten in die Lehrpläne aufgenommen. |
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Im 19. Jahrhundert |
In vielen Ländern entstanden zahlreiche umfassende Tafelwerke, die noch heute jeden Fossilienfreund begeistern. |
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Ab 1950 |
Paläontologen beschäftigen sich weniger mit Taxonomie als vielmehr damit, die Paläoökologie, die Interaktion und Dynamik zwischen fossilen Organismen, zu untersuchen, die biologische Bedeutung von Fossilien und wie diese gelebt haben zu erforschen, und ihre Abstammung oder Phylogenese durch Erforschung der Evolution zu enträtseln. Moderne Techniken liefern heute Details über die Skelett- und Schalenstruktur fossiler Organismen und möglicherweise auch darüber, wie diese abgesondert wurden. Das Aufkommen von DNS-Untersuchungen wirft viele spannende Fragen auf. |
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Ab 2000 |
Es gab eine Welle der Forschung über präkambrisches Leben. Es besteht kein Zweifel, dass der Fossilbericht immer noch viel preiszugeben hat und deshalb bleibt die Paläontologie auch in Zukunft ein faszinierendes Forschungsgebiet, das viele Menschen begeistert. |
Quelle: Patrick Wyse Jackson, Paläontologie für Neugierige